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Schweißgeräte, MAG, TIG? (Allgemein)

Nico Hoffmann, Friday, 13.12.2013, 23:09 (vor 3758 Tagen)

Hallo,

womit schweißt ihr eigentlich euer Zeug?

Bisher habe ich mir für Schweißereien am Blech immer ein "klassisches" Schutzgasgerät organisiert. Bewährte Technik.

In den letzten Jahren scheinen aber diese TIG-Geräte ziemlich im Kommen zu sein. Anscheinend sind die auch für dünnes Material geeignet, aber mir ist noch nicht so richtig klar, wo die Vor- und Nachteile von TIG eigentlich liegen.

Hat hier vielleicht jemand Erfahrung mit den Dingern?

N.

Tags:
Schweißen

Schweißgeräte, MAG, TIG?

pillepalle, Saturday, 14.12.2013, 09:54 (vor 3758 Tagen) @ Nico Hoffmann

Guten Morgen,

es lässt sich einfach viel kontrollierter und feinfühliger schweißen, so zumindest meine Erfahrung. Mal in aller Kürze:

Beim WIG (engl TIG) kommt der Lichtbogen aus einer Wolframelektrode.
Beim MAG entspringt der Lichtbogen am Ende des abschmelzenden Drahtes. Dieser flüssige Drahttropfen tropft Dir dann mehrmals in der Sekunde in dein Schmelzbad. Der Lichtbogen entspringt dann am neuen Ende des Drahtes. Deine Lichtbogenlänge ändert sich also dauernd, dadurch bekommt man dieses "spratzeln". Ganz wichtig ist bei diesem Verfahren eben der richtige Drahtvorschub bezogen auf die Leistung des Lichtbogens. Sonst drückt es Dir den noch nicht komplett geschmolzenen Draht in dein Schweißbad. -> Und dann gibts Igel :-D

Zurück zum WIG:
Hier brennt Dein Lichtbogen schön gleichmäßig, insofern Du mit der Hand den Abstand zum Bauteil nicht vergrößerst/verkleinerst. Wenn die Wolframelektrode richtig angeschliffen wurde hast du auch kaum Verschleiß an dieser und kannst den Lichtbogen sehr präzise auf deinem Bauteil hin und her lenken. Den Zusatzwerkstoff hast du in der anderen Hand. Dieser kommt in 50cm? Stücken und wird von Hand in dein Schmelzbad geführt.

Dazu kommt, dass hochwertige WIG Geräte auch mit "Stromgaspedal" ausgestattet sind. Entweder per Fußpedal, oder mittels kleinem Rädchen am Griff. Somit kannst du zwischen einem "kleinen" Lichtbogen (für dünne Bleche) und einem "großen" Lichtbogen (für starke Bleche) ganz schnell hin und her wählen, sogar stufenlos. Das haben dann aber nur die teureren Geräte.

Ein WIG Gerät braucht auf jeden Fall viel Übung. In der rechten Hand ist der Brenner die den Lichtbogen lenkt und den Abstand zum Bauteil konstant hält. Linke Hand führt den Draht in ein wanderndes Schmelzbad ein. Und dann evtl. noch der Fuß/Daumen der die Stromstärke reguliert.


Nachdem ich kein Schlosser/Schweißer bin, hoffe ich hier kein Müll zu labern :-D

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Schweißgeräte, MAG, TIG?

e28jan, Oberfranken/KU, Saturday, 14.12.2013, 10:44 (vor 3758 Tagen) @ pillepalle

so isses.. ich schweisse sehr viel wig weil ich mit mag net so klar komm... is halt einfach übungssache, aber für Karosserie arbeiten empfiehlt sich sehr autogenschweissen weil deine naht nicht so hart wird und du sie hinter schöner bearbeiten kannst ohne das material drumherum zu beschädigen. und auch der verzug hält sich autogen in grenzen:-)

Schweißgeräte, MAG, TIG?

M.S., Straubing-Bogen, Sunday, 15.12.2013, 11:23 (vor 3757 Tagen) @ e28jan

Autogen? Da kann man die Kiste aber ganz leicht abfackeln... naja, abfackeln geht mit jeder Variante. Aber mit offener Flamme besonders gut. :-D

Aber mit dem Aufhärten hast du absolut recht. Eine harte Naht ist sauschwer richtig zu bearbeiten.

Toll ist, wenn beide Verfahren zur Verfügung stehen. Mit WIG kann man halt superfeine gleichmäßige Nähte ziehen, durchgehend ohne große Wurst. Ich hab da so'n kleines 210A Inverter Gerät, ja, mit dieser Stromregelung. Es geht gut damit, es setzt aber viel Übung voraus... was mir etwas fehlt. Ist aber gut zu lernen.
Dass man damit auch sehr leicht mal was anderes als Stahl schweissen kann, ist auch ein Vorteil. Wenn es nicht nur mit Gleichstrom arbeitet, ist auch Alu kein Problem. Es gibt ja Geräte, da kann man das wählen... dann ist auch mal ein Halter in Alu Null Problem.;-)
Ärgerlich ist nur der Gaspreis für's Argon und der doch recht hohe Verbrauch pro Naht.

Zu Mig/Mag gibt's ja nicht viel zu sagen, kennt ja jeder.

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Schweißgeräte, MAG, TIG?

Nico Hoffmann, Sunday, 15.12.2013, 11:42 (vor 3757 Tagen) @ M.S.

Wie das alles prinzipiell funktioniert, also z.B. mit Woilframelektrode oder mit Schweißdrahtvorschub, habe ich soweit schon mitbekommen. Mir fehlt aber jedes Gefühl dafür, wie sich WIG in der Praxis macht.

Bei MAG weiß ich es so ungefähr. Bis ich da schöne Schweißpunkte (richtige Nähte soll man am Auto eigentlich aus diversen Gründen nicht machen), mußte ich natürlich auch etwas üben. Aber inzwischen klappt es einigermaßen, ist ja auch nicht soooo schwer :-)


Wenn ich euere Beiträge so lese, dann ist WIG anscheinend auch für typische Karosseriebleche mit 0,8 bis 1,5mm Dicke gut geeignet? Und es ist letztendlich Geschmackssache, ob ich WIG oder MAG nehme?
Wie reagiert WIG eigentlich, wenn die Bleche mit Schweißprimer versehen sind?

Und Autogen.... Hm. Glüht man damit nicht großflächig das Blech aus?

N.

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Schweißgeräte, MAG, TIG?

e28jan, Oberfranken/KU, Sunday, 15.12.2013, 12:44 (vor 3757 Tagen) @ Nico Hoffmann

naja mit argon komm ich schon sehr weit... is eher einstellungssache und wie schnell man is.. ich bau viele facherkrummer mit ner 1.5 wandung mit 45 bis50 ampere das geht sehr schnell und dann klappt's auch mit dem gasverbrauch...
das zu schweissende Material muss sehr sauber und rostfrei sein. dafür wird man mit Roboternähten belohnt:-)

Schweißgeräte, MAG, TIG?

esgey, Wednesday, 05.02.2014, 21:42 (vor 3704 Tagen) @ e28jan

Man sollte evtl. erwähnen, dass es mit WiG deutlich schwerer ist Spalte zu schließen!
Mit MIG/MAG füllst Du halt einfach auf, notfalls Drahtvorschub erhöhen und Du gibst ordentlich geschmolzenes Material zu. Bei WIG musst Du aber erst ein Schmelzbad erzeugen, zu dem Du dann Material zugeben kannst. Das macht die Sache deutlich schwerer und für weniger Geübte sogar unmöglich. Selbst erfahrene Schweißer bevorzugen dann eher das MIG/MAG, wenn es sich anbietet.

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Schweißgeräte, MAG, TIG?

e28jan, Oberfranken/KU, Thursday, 06.02.2014, 15:55 (vor 3704 Tagen) @ esgey

Lieber wig, so halber Zentimeter geht schon wenns drauf ankommt, hab aber am anfang n bisschen dafür gebraucht... für Edelstahl einfach perfekt, aber stahl muss ebend sauber sein. mache mittlerweile fast alles mit wig.
Wie schweisst ihr so?

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