Geräusch/Schwingen -35/65/95 kmh - wenn warm dann weg

Hallo zusammen,

ich habe über die Winterpause meine Kardanwelle bei Buck Kardan- & Gelenkwellen in München überholen lassen. Kreuzgelenke neu und neu wuchten lassen.
Die alten Kreuzgelenke hatten deutliche Rastpunkte und ich hatte die Welle leider mal in den Gelenken "hängen lassen".

Nun hab ich bei ca. 35kmh, 65kmh und bei 95kmh (95kmh/ schlecht zu hören) ein leichtes Wummern/Schwingen.
Mittellager ist neu und vorgespannt, hatte natürlich gleich die Kardanwelle als Verdächtigen im Sinn.

nun kommt das ABER...

Sobald man 3-4km gefahren ist, herrscht Stille! Keine Geräusche in keinem Geschwindigkeitsbereich.
Damit würde ich die Welle als Fehler ausschließen, eine Unwucht oder ähnliches verschwindet doch nicht einfach.

Jemand eine Idee hierzu oder evlt. sogar ähnliches Verhalten bei gleicher Geschwindigkeit gehabt?

Problem ist definitiv abhängig von der Geschwindigkeit, nicht von der Drehzahl.
Egal ob auf Last oder im Rollen vorhanden (4HP22 Automat).

Viele Grüße

Hallo,
hatte auch mal ein ähnliches Problem bei eine 2-teiligen Kardanwelle.
Da waren die Gelenkstücke der Welle falsch zusammengesteckt.
Die sind bei einer Serienwelle mit weißen Farbpunkten markiert. (waren bei mir nach 35Jahren sogar noch gut erkennbar).
Somit war eine Unwucht in einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich zu spüren und hören.
Da würde ich mal bei Deinem Gelenkwellenbau nachfragen, wie die es markiert haben und dann prüfen ob die Welle entsprechend zusammen gesetzt ist.

Grüße aus dem Oberbergischen

Hallo,
hatte auch mal ein ähnliches Problem bei eine 2-teiligen Kardanwelle.
Da waren die Gelenkstücke der Welle falsch zusammengesteckt.
Die sind bei einer Serienwelle mit weißen Farbpunkten markiert. (waren bei mir nach 35Jahren sogar noch gut erkennbar).
Somit war eine Unwucht in einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich zu spüren und hören.
Da würde ich mal bei Deinem Gelenkwellenbau nachfragen, wie die es markiert haben und dann prüfen ob die Welle entsprechend zusammen gesetzt ist.

Grüße aus dem Oberbergischen

Das kann ich ausschließen, die Welle wurde von der Firma am Stück gewuchtet. Mit Körner Punkte und Farbe neu markiert. Seitdem auch nicht mehr getrennt.

...ich habe mir damals diese sämtlichen Umwege erspart und mir beim Freundlichen eine neue Kardanwelle gekauft. Eingebaut und fertig....
Was war preiswerter....?
gruß
thomas

Hallo sly,

... das kann auch an einer nicht exakten Ausrichtung der Motor/Getriebeachse zum Achsgetriebe liegen. Über die Jahrzehnte haben sich Motor-, Getriebe- u. Achslager gesetzt und aufeinander "eingespielt". Tauscht man da eine Komponente (Kardan) gegen ein Neuteil oder neuwertiges Teil aus, kann das nicht mehr zusammen passen. Ich stecke da immer ein ca. 1,5 m langes Rohrstück auf die Getriebeausgangwelle und peile durch Ausrichten/Anheben/Absenken der Getriebetraverse den Mittelpunkt des Achsgetriebeeingangs an. Für das Getriebelager gab´s mal Distanzbleche zum Zwischenschieben, die werden bei Einbau des Getriebes gerne "vergessen". :-)

Was viele nicht wissen!: Ein Kardan soll nicht geknickt verbaut werden, schon gar kein Geteilter! (Bei Einteiligen ist das anders.) Das führt zu drehzahlabhängigen Schwingungen um die Längsachse, die sich in rythmischen Brummgeräuschen und Vibrationen äußern.

Gruß Eric

... hier mal am 114er. Bei Automatik ohne "Zapfen" muss man sich anders behelfen und eine Vorrichtung basteln. Auch schön zu erkennen, die Ausgleichsscheibe" unterm Getriebelager:

moin Eric,
ihr(Martin und Du) habt sicher schon mehr Kardane ausgebaut/getauscht/geändert als ich. Und ihr wißt, ich bewundere eure akribische Arbeit sehr.
Aber "unsere" Autos sind keine hypersensiblen Rennpferde, sondern Geräte, die früher unter anderem auch in jeder normalen Nicht-Marken-Werkstatt/Tankstelle repariert wurden.
Ich habe bei allen meinen Glas04,02er, DB/8, e28, Kardanwellen getauscht, reparieren lassen, Kreuzgelenke überholt, usw. Wenn man da sinnvoll und logisch vorgeht und sich z.B. die vorgesehenen Hilfswerkzeuge u.ä. baut/beschafft, dann funktioniert das auch.
Ich habe, auch nach eigener negativer Erfahrung, viel eher das Gefühl, daß man heute eine Kardanwelle nicht mehr überholen lassen kann: offenbar sind die "Fachbetriebe" nicht mehr in der Lage dazu.
Auch in anderen Foren lese ich oft solche Erfahrungsberichte.
gruß
thomas

Witzig, dasselbe Problem habe ich bei meinem E36 auch, seit ich für die Erneuerung der Schalthebellagerung die Kardanwelle draußen hatte und in dem Zuge die Hardyscheibe und das Mittellager auch erneuert habe.
Auch bei mir ist das Geräusch nach 3-5km weg, mit Vibrationen geht es aber nicht einher.
Es ist tempo- und teils auch lastabhängig, kommt aber teilweise bei gleichbeibender Last plötzlich, ändert die Tonlage und verschwindet wieder...
Ich hatte beim ersten Zusammenbau auf vorspannen des Mittellagers geachtet, gut 5mm. Wegen des Geräusches alles nochmal auseinander und dann so verbaut, wie es anhand der Ablagerungen original montiert war, was nur vielleicht 1-2mm Vorspannung bedeutet, ist genau so wie vorher.
Bin gerade etwas ratlos, lasse das aber erstmal so, denn gestern bin ich 500km inkl. 1 Runde Nordschleife gefahren und es hat sich nicht ausgewirkt...
Ich habe in dem Zuge in der Tat auch die Getriebelager gewechselt, aber auch mit den alten ist das Geräusch da.
Bzgl. Erics Einwand bzgl. Ausrichtung usw: Ein altgedienter Schrauberkollege meinte dazu auch, ähnlich wie spike, dass sie früher nie darauf geachtet haben, dass Wellen wieder 1:1 wie vorher zusammengesteckt wurden. Auch Mittellager wurden nie vorgespannt und sie hatten nie Probleme... Das soll natürlich nicht heißen, dass Eric Quatsch erzählt, aber meistens reichen scheinbar 95% - good enough. Habe aber auch im TIS gesehen, dass es mords komplizierte Wege gibt, Getriebe/Kardan/Diff perfekt zueinander auszurichten...

Dann habe ich per Google ein ähnliches Thema im E46 Forum gefunden: https://www.e46-forum.de/forum/thread/49411-mittellager-tausch-endet-mit-pfeifen/?pageNo=1
Dort haben zwei Leute das Problem gelöst, indem sie die Überwurfmutter der Welle erneuert haben...habe ich auch gemacht, bei der ersten Fahrt war das Geräusch auch weg, kam danach aber wieder.

Bei mir klingt das übrigens so:
https://www.youtube.com/watch?v=X1kJ7CVMm5A

https://www.youtube.com/watch?v=j1Q5fbcSp7U

https://youtu.be/jaJbD_fuvc4

--
BMW E36 328i Touring Edition Sport
Alltag: '17 Ford Focus 1.5EB ST-Line

BMW E28 525eA, 06/87, 95kw/129PS, 248.000km - im Besitz von 2008-2013
[image]

Bei einer Reparatur meines Diffis am 535 musste ein Dichtring gewechselt werden.

Man ließ einfach den Kardan einseitig runterhängen, das Gewicht wurde nicht mit einer Aufhängung aufgefangen.

Da ich Arbeitskollegen als Zeugen dabei hatte und auf diese Sauerei mehr als deutlich aufmerksam machte und auf einen Vermerk auf der Rechnung bestand, gab es später eine neue Welle.

Durch das Runterhängenlassen werden die Nadellager eingedrückt, es gibt dann harte Stellen. Das kommt aber nicht sofort, das dauert etwas, so 3-4 Monate. Und ja, es gibt dann Resonanzdrehzahlen und auch Singen.

Ich habe dann Schadenersatz gefordert und nach ausreichend Druck auch erhalten. Es war natürlich sehr harter Druck notwendig, aber egal, dort kaufe ich nichts mehr. Neuer Kardan... denn der Kardan davor war schon neu gewesen. Und ja, er hatte genau auf diesem überlasteten Gelenk dieses Schadensbild.

...na ja Benson,
ganz so lasch wie Du es nun darstellst, habe ich es nicht gesagt...
Daß ein Kardangelenk nicht geknickt wird, sollte Allgemeinwissen sein. Und eine Vorspannung denkt sich auch niemand zum Spaß aus, genau wie eine Kennzeichnung der Montagesituation von Schiebestücken und Flanschen.
Was ich meine ist: bei einer Vorspannung kommt es nicht drauf an, ob es 4,8 oder 5,1mm sind, genau wie bei Drehmomenten bei 90nm ob nun 89 oder 91.
Aber eine Verzahnung an der Kardanwelle kann man eben nur um mehrere mm(= 1 Zahn) versetzen, und das ist zu viel. Aber wenn z.B. das Mittellager 1mm aus der Flucht montiert ist, dann muß man auch im Hinterkopf haben, daß die Aggregate in ihren Gummilagern während der Fahrt mehr "arbeiten" als diesen mm. Nicht ganz ohne Grund sind diese Verbindungen/Befestigungen ja nicht "direkt"(starr), sondern elastisch......
gruß
thomas

Ich habe ähnliche Erfahrungen mal mit Geräuschen gemacht, die eindeutig aus dem Getriebe kamen: Sporadisches Heulen, unabhängig vom eingelegten Gang. Ein Tausch des Motors(!) brachte "versehentlich" und dauerhaft Abhilfe.
Was ich damit sagen will: Offenbar können minimale Änderungen der Passung am Getriebeeingang und -ausgang erstaunliche Folgen haben.

Wenn das Wummern/Schwingen vom Kardan kommt (wovon ja auszugehen ist), würde ich nicht nur (wie Eric schon schrieb) das Getriebelager, sondern auch nochmal penibel das Mittellager prüfen und ggf. mittels Unterlegscheiben oder gefühlvollen Hammerschlägen in der Höhe anpassen.

Gruß

Rainer

Hallo zusammen,

... kann Rainer nur zustimmen!
Wofür glaubt ihr, dass Teil Nr. 10 da war?

http://de.bmwfans.info/parts-catalog/E28/Europe/528i-M30/browse/manual_transmission/gea...

... kann rechts wie links verbaut werden und dient zum Ausdrehen/Ausrichten der Motor- u. Getriebeeinheit in 2/10tel Schritten,... so exakt sollte das sein! ;-)

Gruß Eric

Hallo Benson,

Dort haben zwei Leute das Problem gelöst, indem sie die Überwurfmutter der Welle erneuert haben...habe ich auch gemacht, bei der ersten Fahrt war das Geräusch auch weg, kam danach aber wieder.

um die Sache zu verkomplizieren könnte ich noch eine Theorie hinzufügen. Der Kunststoffeinsatz in der Mutter

https://www.ebay.de/itm/202494981316?epid=1014738773&hash=item2f25a434c4:g:UkcAAOSw...

soll ja vermutlich Spiel im Schiebstück eleminieren. Scheinbar kann es das aber nur begrenzt. Ist das Spiel zu groß, wird sich der Kunstoff beim Lastwechsel kaputtarbeiten. Beispielsweise in der E23 Reparaturanleitung wird folgendes beschrieben:

Man sollte sich die BMW Reparaturanleitung mal durchlesen. Gerade in der E23 Anleitung ist Alles sehr schön beschrieben. Beispielsweise dem von Eric und Martin empfohlenen Aussrichten der Welle geht man dort sehr penibel nach. So ganz ohne Grund wird BMW so eine Sache nicht in die Werkstattanleitung aufnehmen. Bei eventuell vorhandenen Guibogelenken ist es beispielsweise auch wichtig beim festschrauben an den Muttern und nicht an den Schrauben zu drehen.

Das identifizieren von Geräuschen ist leider nicht meine Stärke. Schau aber mal in die Anleitung rein, eventuell gibt es neue Anregungen. Kann man bei Walloth und Nesch herunterladen. Wie gesagt, die E23 Anleitung ist recht ergiebig.

Bist Du mit Deinem Lenkungsproblem weitergekommen?

Viele Grüße
Ralf

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