Hallo,
ich möchte Dir ausdrücklich nicht persönlich zu nahe treten, und möchte
Dir auch nicht absprechen, daß das in dem konkreten Fall sogar
funktioniert hat.
Die Regel ist das nicht.
Ich könnte in der Firma regelmäßig einen dicken Ausraster bekommen, wenn
"Wagenheber-Einpress-Akrobaten" die Lager nicht ganz einpressen, d.h. der
Rand steht unten bis zu zwei Zentimeter vom Anschlag weg. DAS ist aus
meiner täglichen Erfahrung die Regel bei dieser Methode.
Das ist dann die Regel, wenn der Achsträger beim Einpressen am Unterboden anliegt (deshalb mein Distanzstück) und/oder wenn man unsauber arbeitet (Lager schief angesetzt, Achsträger innen nicht sorgfältig gereinigt/entrostet etc.).
Abgesehen davon, daß es mit dieser Art Werkzeug auch in 98,7% aller Fälle
nicht so schön leicht fluppt wie bei Dir.
Das fluppte leicht, weil ich mich vorher intensiv eingelesen habe (nicht zuletzt auch Deine Beiträge
). Ich wusste also, was mich erwartet. Sorgfältige Vorbereitung (WD40 auch von oben zwischen Träger und Lager), geduldiges Erhitzen, ein gut gefettetes und mit mehreren Scheiben versehenes Gewinde und innere Ruhe, dann klappt das.
Ich habe, schon bevor ich in meiner jetzigen Firma angefangen hab, ALLES
selbst gemacht außer... na? Tonnenlager.
denn eben diese Werkstatt hat ein hydraulisches Werkzeug dafür, und wer
das einmal benutzt hat, will nie wieder so ein Gewindeding, geschweige
denn ein selbstgebautes, auch nur von weitem sehen.
Und bei dem Preis, den wir dafür nehmen, würde ich auch als normaler Kunde
niemals mehr selbst versuchen, das reinzumurksen.
Und wenn wir zu weit weg sind oder andere teurer oder einen der
Schrauberstolz packt, daß man das wirklich unbedingt um jeden Preis selbst
machen will, dann soll man sich doch bitteschön eine der vielen Anleitungen
aus dem Netz ziehen und das Werkzeug als Gewindeteil wenigstens richtig
bauen, sodaß man mit einem passenden Gegenstück das Lager auch mit dem
Gewinde reinziehen kann.
Es gibt wenig, was mich wirklich aufregt, aber bei "Tonnenlager mit
Wagenheber reindrücken" krieg ich einen echten Hass.
Das kann ich verstehen, wenn Du schon viel Murks gesehen hast. Murks ist nun aber gar nicht meine Sache.
Deshalb sitzen meine Lager auch absolut korrekt
Hätte es beim Einpressen auch nur die geringsten Probleme gegeben, wäre mein Werkzeug entsprechend neu-/umgebaut worden. Die erwähnten Anleitungen im Netz hab ich durchaus gesehen.
Vielleicht hätte ich das Ganze noch ausführlicher beschreiben sollen, um falsche Eindrücke zu vermeiden. Also nochmal an alle: Eine beheizte Garage, kein Zeitdruck und die Bereitschaft, bei Problemen sofort neu nachzudenken, sind Voraussetzung. Dann macht die Sache sogar Spaß.
Sorry, mußte gesagt werden.
Gleichfalls
Gruß M.
Gruß Rainer