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Zylinderkopfkontrolle und Nockenwellensittich (Allgemein)

Bit, Dresden, Thursday, 03.07.2025, 23:12 (vor 5 Tagen)
bearbeitet von Bit, Thursday, 03.07.2025, 23:17

Hallo

Ich habe hier und in anderen Foren einiges gelesen, finde aber leider nicht so Richtig das richtige und hoffe, ihr habt vielleicht Antworten auf meine Fragen.

Motor: 82er m20b20 K-Jetronic(der mir sehr ans Herz gewachsen ist)
Laufleistung: 250000Km, kein Ölverbrauch


Einleitung:
letztes Jahr, beim Ventile einstellen, was ich erstmals selbst erledigte, bemerkte ich, dass die Nockenwelle zarte Abnutzungen an den Gleitflächen aufwieß. Gleichmäßig an allen Nocken knapp 0,1mm, sonst alles glatt, rund und ohne Einschläge. Motor hatte volle Leistung und lief kraftvoll und gleichmäßig, bis auf einen etwas erhöhten und unrunden Leerlauf, welchen ich jedoch schon immer habe. Ich hielt es für eine der Laufleistung geschuldete noch unbedenkliche Abnutzung, stellte Ventile ein, montierte Ventildeckel und fuhr ab und an.
Seit beginn diesem Jahres merkte ich zunehmend, dass die Leistung, vor allem in höheren Drehzahlen, nachgelassen hatte. Da vermutete ich nach einer Recherche, dass die Nockenwelle doch, bzw. weiter eingelaufen war.
Daraufhin habe ich weitere Wissenserweiterung, was ich ja offensichtlich nötig hatte, betrieben und kürzlich den Ventildeckel gewappnet gelüftet. Und siehe da, knapp 2400Km später sieht die Nockenwelle, nach penibler Prüfung haargenau so aus wie im letzten Jahr. Verwunderung und Erleichterung zu gleich...
Daraufhin habe ich gestern alles weitere, soweit es mein Wissensstand zulässt, kontrolliert: Kipphebel zu Seite geschoben, Gleitsteine, Exzenter und Ventilenden geprüft. Kipphebel wieder auf Position. Sitz der Spange geprüft und im zweifachem Durchgang das Ventilspiel eingestellt(knapp 0.3mm Einlass, 0,25 Auslass).

Aufgefalles ist mir dabei:
- Ventilspiel war überwiegend unter 0,25mm
- Ein Exenter und Ventilende(Zyl 6 Auslass) hatte identische zarte Einkerbungen als hätte dazwischen mal eine Weile ein 1mm Krümelchen geklemmt.
- zwei Kipphebel(Zyl 2,4 Auslass) gingen schwer zur Seite zu schieben, da sie beim verlassen Ihrer Normalposition etwas an der Ventilfeder/der darauf liegenden U-Scheibe klemmten.

Entschuldigt bitte meine Unwissenheit und den langen Text.

Meine Fragen an euch:
Ist die Nockenwelle bereits eingelaufen oder ist das noch unbedenklich?
Ist das beschriebene Klemmen beim Kipphebel verschieben normal?
Ich frage mich nun wie ich bei dem jetzigen Stand am besten vorgehe. Wenn euch etwas einfällt/auffällt bin ich für jede Information und Kritik dankbar!

Danke im Voraus!

Liebe Grüße aus Dresden(Ossis und Westautos, ich weiß ;-)

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Zylinderkopfkontrolle und Nockenwellensittich

JET, Friday, 04.07.2025, 08:35 (vor 4 Tagen) @ Bit

Hallo,
1. Frage hast Du Dir eingangs ja schon selbst beantwortet.
Man kann ggf. so noch weiter fahren aber der Verschleiß schreitet voran und der
Leistungsverlust wird mehr.
2. Ja, können klemmen bedingt durch Ablagerungen oder Grat auf den Kipphebelwellen.
Das bei Seite schieben der Kipphebel ist dazu da um die Lauffläche der Hebel zu prüfen.
Die laufen dann ebenfalls ein und werden dann ehr "S-förmig"
3. Bei so einem KM-Stand bietet sich sicher mal eine Überholung des Motors an.

PS: Dein Ventilspiel: Ich hab immer EV auf 0,25 und AV auf 0,3 eingestellt
Wenn die Ventilschaftenden eingelaufen sind, ist es recht schwer ein korrektes
Ventilspiel ein zu stellen.

Grüße aus dem Oberbergischen

Zylinderkopfkontrolle und Nockenwellensittich

Bit, Dresden, Tuesday, 08.07.2025, 14:37 (vor 5 Stunden, 56 Minuten) @ JET

Hallo JET

Danke für deine Antwort!
Anscheinend hast du meinen Text überflogen ;-)

1. Der Leistungsverlust kann nicht an der Nockenwelle liegen, denn diese hat sich nicht weiter abgenutzt seit letztem Jahr. Die Kipphebel sind absolut in Ordnung und weisen keinerlei Abnutzungen/Verformungen auf.
2. Auf den Kipphebelwellen, bis auf etwas Ölablagerungen, habe ich keinen Grat oder Abnutzungen oder irgendwas sehen oder spüren können. Darauf ließen sich die Kipphebel leicht zur Seite schieben. Das Klemmen entstand ausschließlich zwischen Kipphebel und der Ventilfederscheibe. Stutzig macht mich, dass es nur bei zwei Zylindern war. Was ist da die Ursache? Ventile verbogen? Kipphebelwelle verbogen?
3. Natürlich. Deshalb möchte ich ja zuerst den Motor genau prüfen und nicht zu vorschnell sein, denn evtl ist es noch nicht so weit. Ich möchte es selber verstehen, evtl selber reparieren. Ich hab wirklich Angst wieder einer Werkstatt ausgeliefert zu sein. Deshalb hoffe ich auf Hilfe.

Ps: die Ventilschaftenden-Flächen sind alle eben, ohne Grat und Abnutzungen. Nur eine hat die benannten zarten Einkerbungen/Einschläge, die mittig sind und nur 1/4 der Fläche betreffen.


Danke im Voraus für eure Hilfe!

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Zylinderkopfkontrolle und Nockenwellensittich

JET, Tuesday, 08.07.2025, 20:08 (vor 25 Minuten) @ Bit

Hallo,

....Ursache? Ventile verbogen? Kipphebelwelle verbogen?...

- Ventile verbogen würde sich bei einem Kompressionstest sehr schnell bemerkbar machen.
- Kipphebelwelle verbogen dann müsste schon was sehr krasses passiert sein.
Die Kipphebel können beim zur Seite verschieben schon mal leicht in Kontakt mit dem
Ventilfederteller kommen und dadurch leicht hängen bleiben.
- Die Einkerbungen auf den Ventilschaftenden sind aller höchstwahrscheinlich sogenanntes
Pitting (ist eine Art Korrosion).

Ich würde mal prüfen ob Dein Leistungsverlust ggf. an der Benzinzufuhr liegen könnte.
Ggf. mal auf einem Leistungsprüfstand mit Abgasüberprüfung.

Grüße aus dem Oberbergischen

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