Re: Zylinderkopfdichtung (Allgemein)
Als Antwort auf: Zylinderkopfdichtung von Frank Diederichsen am 13. Oktober 2000 15:03:00:
Mahlzeit,
habe gerade zu meiner großen Freude erfahren, daß bei meinem eta nicht die Ölwannendichtung und auch nicht irgendwelche Simmerringe sondern die ZYLINDERKOTZDICHTUNG hin bzw. für die Ölleckage verantwortlich ist. Wie gesagt, nur für die Ölleckage, laufen tut die Kiste astrein (kein Öl im Kühlwasser usw.). Ist so etwas bei einem 106000km alten eta eigentlich normal? Und wo lasse ich das am besten machen? Mein Bosch-Meister hat gesagt, mit Kopf planen würde das so 800 Eisen bei ihm kosten. Wie groß ist eigentlich die Gefahr, daß der Kopf himself im A... ist?
Gefrustete aber nicht überraschte Grüße, Frank
Hallo,
nach Erfahrungen in unserer Werkstatt kann ich folgendes sagen:
Wenn eine Zylinderkopfdichtung nach aussen undicht wird, hat das meistens
nichts mit der Laufleistung zu tun, sondern mit dem Alter. Eine Zylinderkopf-
dichtung saugt sich mit der Zeit mit Öl voll, welches dann irgendwann nach
aussen austritt (durch Risse in der Dichtung). Also nichts ungewöhnliches bei einem mindestens 12 Jahre alten Fahrzeug. Eine ZKD-Reparatur ist nichts spezielles und kann deshalb meiner Meinung nach in einer freien Werkstatt des Vertrauens durchgeführt werden. Der Preis von 800 DM mit Kopf planen ist absolut okay. In unserer Werkstatt werden die Zylinderköpfe erst auf einer Glasscheibe
"abgezogen", um zu prüfen, ob sie sich verzogen haben (nicht mehr eben sind).
Falls sie sich verzogen haben, wird geplant. Beim Planen nur so wenig Material
wie möglich abnehmen. Manchmal wird ein Zylinderkopf während seiner Lebenszeit
mehrfach geplant (VW, Audi; da gibt es dann dickere Zylinderkopfdichtungen zum
Ausgleich) und irgendwann geht es dann eben nicht mehr.
Der Zylinderkopf sollte auf jeden Fall genau besichtigt werden. Ganz feine Risse
im Kopf kann man mit blossem Auge nicht erkennen. Da hilft dann nur, den
Zylinderkopf in einem Fachbetrieb "abdrücken" zu lassen. Das ist allerdings
ziemlich teuer und nur in den seltensten Fällen notwendig. Dein Fahrzeug weist
auch keine Symptome für einen defekten Zylinderkopf auf (dieselben Symptome,
wie für eine defekte Zylinderkopfdichtung: Aufgeblähte Wasserschläuche,
schlechter Kaltstart und unrunder Leerlauf bei kaltem Motor, Öl im Kühlwasser
(hellbraunes schlammiges Kühlwasser), überhöhte Wassertemperatur)
Ich glaube nicht, dass Dein Zylinderkopf defekt ist.
Mein Rat: Kopfdichtung erneuern lassen, fahren und beobachten !!!