E28 528i - Zylinderkopf nacharbeiten (Technik und Reparaturen)
Ich würde mir als erstes die Stelle am Block ansehen an der die Kopfdichtung durchgebrannt war. Wichtig wäre das der Zylindersteg am Block in Ordnung ist und nicht durchgebrannt oder "tiefer" gebrannt ist. Am besten mit einem Haarlineal oder vergleichbarem prüfen. Wenn es hier ein Problem gibt muss der Block sowieso raus.
Für mich gibt es zwei Optionen. Entweder nur die Kopfdichtung machen. Oder den Motor rausnehmen und komplett überholen. Kolben von unten rausdrücken oder nur die Pleuellager machen und die Hauptlager lassen ist für mich Zeitverschwendung, weil man mit maximalem Aufwand trotzdem nicht alles überholt und im Falle das Falles die Neuteile bei einer späteren Komplettüberholung sowieso nochmal getauscht werden.
Wenn es schnell gehen muss, die Möglichkeiten fehlen, etc. würde ich nur die Kopfdichtung sowie die Schaftdichtungen machen. Nach Möglichkeit die Ventilsitze kontrollieren/ neu einschleifen. Bevor ich den Zylinderkopf überfräse würde ich den genau mit einem Haarliniel kontrollieren. Wichtig ist auch hier wieder das die Zylinderstege an der Stelle der kaputten Dichtung besonders genau kontrolliert werden. Wenn die Dichtfläche in Ordnung ist, und keine Kratzer von einem Zylinder in einen Wasserkanal oder Ölkanal gehen würde ich nichtmal pauschal den Kopf überfräsen. Wenige hunderstel auf die Länge würde ich als eher unkritisch sehen.
Die Pleullagerschäden von der "brutalen" Kompression nach der Zylinderkopfüberholung könnten auch daher kommen das gerne mal mit Schleifpapier der Block gesäubert wird, lecker Schleifstaub im Ölkreislauf, mögen die Lager gerne. Ich würde den Block nur mit einer Klinge vorsichtig abschaben, sprich nur die Dichtungsreste entfernen, und immer weg vom Ölkanal arbeiten.
Falls der Kopf gefräst wird, den Stirndeckel nicht vergessen, am besten am Zylinderkopf belassen.
Den Motor würde ich nach oben ausbauen. Nach unten ist maximal unpraktisch weil das Auto nicht mehr rollbar ist. Ohne Hebebühne das Auto auf flachgelegte Räder mit aufgelegten dicken Brettern stellen, anschließend mit dem Motorkran/ Radlader/ Stapler nach oben raus. Eine Motorwaage/ Balancierer hilft hier ungemein weil man die Motorneigung beim Ausbau beeinflussen kann.
Ich weiß nicht mehr ob es der M20 oder M30 war bei welchem man die Axialfixierung der Kipphebel entfernen könnte, um die Kipphebel seitlich zu verschieben und zu entspannen.
Soweit meine Meinung, alles ohne Gewähr.
Gruß
Woife